2001: Puez, Fanes, Sella
oder: gelebte Flexibilität ergänzt gute Planung.
Denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Eine Binsenweisheit? Na, dann lest mal weiter!
Zunächst die Anreise: zeitig los, und dennoch kommen einige der Teilnehmer (Uli als Leiter, Anette, Claudia, Ingeborg, Rolf und Rüdiger) erheblich später am Grödner Joch an als verabredet. Na ja, das lag eben am starken Urlaubsverkehr. Warum fahren auch nur so viele Menschen zur gleichen Zeit in die gleiche Richtung?
Dann das Wetter: fahr in die Dolomiten, da hast du um diese Jahreszeit sicheres Wander- und Kletterwetter – denkste!!
Klar hatten wir zeitweise schönes Wetter, sodass auch die Shorts nicht ungebraucht im Rucksack bleiben mussten. Und immerhin hatten wir einen (ab ca.8.30 Uhr) niederschlagsfreien Tag. Das war ausgerechnet Montag, der vom Wetterdienst als absoluter Regentag prognostiziert war. Dieses Thema spreche ich deshalb in der Folge (mit geringen, aber gewaltigen Ausnahmen) nicht mehr an.
Da hilft wieder einmal positiv denken: Uli hatte immer gut mit der Änderung der Tourenplanung zu tun, und wir entwickelten schnell Routine im Gebrauch unserer Regenschutzkleidung und -ausrüstung.
Nachdem wir vollständig versammelt waren, ging es in viereinhalb Stunden über den Gardenazza-Pass an den Ostrand der Puezgruppe zur Gardenazza-Hütte (2050 m), die über Stern liegt. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf das Abtei-Tal und die gegenüber liegende Kreuzkofel-Gruppe. So konnte Uli uns schon einmal einen großen Teil unserer morgigen Tour erklären. Die Wirtsleute dieser kleinen Hütte waren sehr nett und interessiert (aus Hildesheim bei Hannover? Stolpert man dort über den spitzen Stein?)
- Blick vom Cir-Joch
- Rif. Gardenacia
- Kreuzkofel von Gardenacia
Auch am Freitag gilt also für das Frühstück die spätere Alternative. Schlimmer noch: 15 cm Neuschnee bei Temperaturen um den Gefrierpunkt machen uns klar, dass an die Fortsetzung der Tour aus Sicherheitsgründen nicht zu denken ist. Nachdem sich der Schneefall gelegt hat, steigen wir zum Passo di Campolongo (1875 m) ab.
Zum Glück ist der Busfahrplan exakt auf uns abgestimmt. So können wir ohne Wartezeit und Umsteigen über Covara zum Grödnerjoch zurückfahren und haben dabei zumindest noch einen Blick auf eines unserer weiteren Ziele: den Pisciadu-Klettersteig.
Unbedingt zum Bericht gehören natürlich auch Flora und Fauna: eine für die Dolomiten schon beinahe unheimliche Blütenpracht (Uli bemühte sich redlich, uns auf die besonders sehenswerten Exemplare hinzuweisen und hatte damit reichlich zu tun) zog die Aufmerksamkeit immer wiederauf sich. Murmeltiere (ein Jungtier ließ sich nur wenige Meter entfernt nicht durch uns stören), zahlreiche Gemsen, Steinböcke und sogar ein Steinadler sorgten für zusätzliche „Unterhaltung“.
Natürlich waren wir alle etwas geknickt über den vorzeitigen Abbruch. Dennoch war es eine sehr schöne Tour mit starken Eindrücken und guter Stimmung. Dazu haben alle Teilnehmer beigetragen – herzlichen Dank dafür! Und eins steht wohl auch für uns alle fest: im nähsten Jahr geht es wiede los – mal sehen wohin.
- Hl.-Kreuz
- ???
- Rif. Fanes
- Einstieg zum „Tomaselli“
- Morgen am Rif. Lagazuoi
- vor einer Alm auf Pralongia
- Boeseekofel-Klettersteig
- Boeseekofel-Klettersteig
- Boeseekofel-Klettersteig
- Freitag Morgen, mitten im Sommer
Bericht: Rüdiger Jaernecke
zurück