Sektion Hildesheim des
Deutschen Alpenvereins (DAV) e.V.

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Berghütten

DAV-Hildesheim

2005: Im Banne der Sextener Dolomiten


Ein Bericht von Dirk Boberg

Mit Bernhard durch die Klettersteige rund um die Drei Zinnen vom 15.7. bis 22.7.2005

Als sich unsere Gruppe gestern Abend an einem schönen Spätsommertag bei Heinz „Bergziege“ Nitzschke in Sibbesse zur „Nachbereitung“ traf, war sie wieder da: die respektvolle, freundliche und fröhliche Stimmung, die unter uns an sieben Tagen im Juli geherrscht hatte. Nein, 100 Bilder vom Beamer reichten nicht, um die Bergsüchtigen zu befriedigen: ca. 40 Dias musste Jost noch aus dem Auto holen, um alle restlos zufriedenzustellen. So schön Bilder sind, die Aura gerade dieses Teils der Dolomiten konnten sie nur sehr begrenzt einfangen. Schroff, bizarr und imposant ragen die Sextener Dolomiten auf, fast überraschend für denjenigen, der sich vom Pustertal her nähert.

Die erste Etappe am Ankunftstag vom Fischleintal zur Drei-Schuster-Hütte, die einer ersten Gewöhnung an das Bergwandern dienen sollte, fiel dann doch etwas bergiger als erwartet aus. Mit den auch schon aus anderen Touren bekannten Aufmunterungen einiger Mitstreiter („Nur noch über den Hügel“, „Nach dem Felsvorprung kommt die Hütte“) war das kein Problem.
Der nächste Tag führte uns zur Drei-Zinnen-Hütte: Wir entschieden uns vor dem Aufstieg auf den Toblinger Knoten noch unser Gepäck auf der Hütte abzulegen. Das war richtig, denn so kamen wir nach dem Ausstieg aus dem Klettersteig noch in den Genuss eines kräftigen Gewitters: Rette sich, wer kann. Die Gegend um die Drei Zinnen scheint auch bei den Italienern sehr beliebt: Halb Italien schien die sonntägliche „passeggiata“ auf den Wanderweg zwischen Auronzo- und Drei-Zinnen-Hütte verlegt zu haben. Blick von der Drei-Zinnen-Hütte am Abend: Drei Zinnen, rot-violettes Licht dahinter, Mond über linker Zinne.
Am nächsten Morgen ging es über den Luca-Innerkofler-Klettersteig und den Bonacossa-Panoramaweg zur Fonda Savio-Hütte. Zweien etwas hilflos wirkenden oder sich gebenden Schwäbinnen stellten wir uneigennützig und selbstlos unsere Kenntnisse im Knüpfen von Knoten zur Verfügung: Hätten wir sie einfach ans Seil nehmen sollen, Stichwort: Raub der Sabinerinnen, äh, nein, Schwäbinnen?
Der Tunnel, den wir auf dem Weg durchquerten, war eine der zahlreichen Spuren aus dem österreichisch-italienischem Krieg, die sich hier sperrig in die Natur eingeschrieben hat.

Der vierte Tag (auf der Fonda Savio-Hütte) war dem Merlone-Klettersteig gewidmet. Der zwar an vielen Stellen durch Leitern gesicherte, aber mitunter ausgesetzte und an zwei Stellen für mich anspruchsvolle Klettersteig führte zur Candinispitze (2825m), einem Glanzlicht der Tour. Unsere Expertinnen Kirsten und Claudia haben ihn zweimal bestiegen, – davon einmal ohne die Leitern …
Am Dienstag stand eine Wanderetappe auf dem Programm. Wir gingen zurück über die Auronzo- Hütte zur Zigmondy-Comici-Hütte. Auf dem Weg liegt die Büllele-Joch-Hütte: Wenn man in der Gegend ist, darf man diese auf keinen Fall verpassen. Dort am besten Lümmelhaltung einnehmen und die Füße Richtung Sonne legen.

Am Abend trafen wir dann auf die Gruppe von Uli, was einen regen Erfahrungsaustausch und Fachsimpeleien in Gang setzte. Lieber Jost, wo warst du an diesem Abend, als du dich mit den Worten verabschiedetest „Ich mache ein paar Fotos“? Jetzt kannst du es uns ja verraten.

Der Alpinisteig am nächsten und sechsten Tag der Tour war zwar technisch eher leichter, eröffnete uns aber traumhafte Aussichten auf die Berge. Etwas weniger traumhaft fiel der Weg von der Sentinella-Scharte zur Berti-Hütte aus, der leises oder auch lautes Fluchen bei einigen hervorrief.
Einen guten Schlusspunkt der Tour markierte am Donnerstag der Klettersteig oberhalb der Rotwandwiesenhütte: Der erste Eindruck von der Gegend wurde wieder aufgenommen und verstärkt, da uns das sonnige Wetter ein schönes Panorama öffnete.

Dir, lieber Bernhard, noch einmal Dank für die mit Überlegung und Augenmaß geplante und durchgeführte Tour!

Teilnehmer : Dirk , Jürgen , Norbert , Heinz , Jost , Manfred , Kirsten , Robert

Leitung Bernhard mit Assistentin Claudia


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