Külf – ein Vergnügen beim Wandern und beim Paddeln

Mit dem neuen Vereinsboot zur Aller-Hochwasser-Rallye

23.03.2024

"Elm", "Tosmar", "Ith" - unsere DAV-Vereinsboote haben hauptsächlich Berg-Namen aus dem Hildesheimer Land. Und das neue? Es trägt den Namen "Külf". Sofort habe ich den schmalen Kammweg vor Augen und ein riesiges, gelbes Blütenmeer von Himmelsschlüsseln. Das war eine schöne Wanderung etwas nord-westlich von Alfeld. Nun steige ich in ein schmales gelb-rotes Boot - Külf, ja, das passt. Mein noch nicht gänzlich verheilter Knöchelbruch ist brav in einer Orthese eingepackt. Und tatsächlich: Es geht wieder, hurra! Endlich wieder Paddeln. Auf der Innerste von der KSGH hinauf zur Lavesbrücke und mit flotter Strömung zurück, herrlich. Gerade ist der Bootstyp völlig unerheblich, ich hätte wirklich jede Nussschale genommen, so viel Freude habe ich am Kanufahren. Aber der Külf liegt gut auf dem Wasser und lässt sich gut durch die Strömung und die Stromschnellen aufwärts steuern. Toll, der macht richtig Spaß.

"Komm mit, wir helfen dir", ermuntern mich meine Vereinskollegen. Zehn Tage später wird der Külf samt Zubehör für mich verladen. Ich muss nur noch in den Bulli einsteigen und zu siebt geht es nach Hodenhagen zur alljährlichen Aller-Hochwasser-Rallye. Die Deiche sind noch durchnässt, die Uferböschung glitschig und schwierig. Die anderen schleppen und ich kann nur zusehen. Mit dem Hinkefuß hier ins Boot? Ich muss schlucken. Aber überall hilft man sich gegenseitig und schon sitze ich im Boot. Ich kann mein Glück kaum fassen: Jeeepy! Los geht's.

Es herrscht echtes Aprilwetter: Sonne, Wolkenbrüche teils mit Hagel und heftigem Gegenwind... ein buntes Potpourri die ganze Zeit. So richtig fest sitze ich nicht im Boot, der rechte Fuß liegt nur locker da. Etwas ungewohnt und bei Wind & Welle kommt leichtes Unwohlsein auf, aber der Külf liegt so gutmütig im Wasser, kein Problem. Die Strömung schiebt und die Stimmung ist prächtig. Immer wieder trifft man auf bekannte Gesichter. 333 Teilnehmende sind heute auf den drei Streckenlängen unterwegs, wir bewältigen alle sieben die Silber-Strecke mit 55 km. Der Ausstieg in Verden am Steg ist unproblematisch und sofort wird mein Boot von fleißigen Helfern auf die Wiese getragen. Danke.

Mit dem Shuttle muss das Auto nachgeholt werden, wir Wartenden klönen, einige essen Bratwurst mit Pommes. Das Kuchenbüfett ist leider schon restlos geplündert, aber das kann den wunderbaren Tag nicht wirklich trüben. Schön war's.

Marion Friebe