Sardinien 2009

Nachdem Patrick und Lars bereits im November 2008 zum Radeln und Klettern auf Sardinien waren und immer wieder davon schwärmten, fanden sich für den November 2009 gleich fünf weitere Teilnehmer. Mit Patrick und Lars als „Reiseleitung“ machten sich am 7. November Alina, Andreas, Anika, Beate und ich in Richtung Köln auf den Weg, um mit dem Flugzeug nach Olbia zu starten. Der Flug dauerte gerade einmal 1.45 Stunden und so konnten wir nach einer schnellen Abfertigung im Flughafen von Olbia unsere zwei hier gebuchten Autos um 13 Uhr in Empfang nehmen und uns in das Abenteuer „Klettern auf Sardinien“ stürzen.
Bereits um 15 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft, das Rifugio Gorropu, 3 km von Dorgali entfernt, und verteilten uns auf drei Mehrbettzimmer jeweils mit Dusche und WC.
Schnell wurde das Kletterzeug ausgepackt und mit dem Auto über Cala Gonone nach Cala Fuili gefahren. Hier konnten wir vor der Dunkelheit noch zwei sehr schöne Routen klettern.
Abends gab es mehrere Gänge Abendessen mit regionalen Gerichten, dazu Wein. Die Küche von Angelo ist sehr zu empfehlen.
Das Frühstück war dann dafür sehr italienisch: Leider nur Weißbrot und Zwieback mit Marmelade und Nutella, dazu Joghurt, Saft und Cappuccino.
Am Sonntag ging es erneut nach Cala Fuili, die tollen Routen direkt am Meer in den Schwierigkeiten 4 bis 6 waren genau richtig zum Einklettern.
Nach anfänglichem Sonnenschein kam dann doch immer wieder ein kleiner Schauer, was erst auch nicht weiter schlimm war, denn durch die Sonne trocknete es immer sehr schnell. Leider regnete es sich dann nachmittags ein, so dass wir unser verspätetes Mittagessen mit heimischer Salami und Käse unter einem Baum zu uns nahmen.
Montag fuhren wir bei Cala Gonone in das Klettergebiet Budinetto. Super abgesicherte Kletterrouten im 5. bis 6. Grad lockten im Klettergarten bei tollem Sonnenschein und Blick auf das Meer. Als dann nachmittags bei einigen der Wunsch nach einem Cappuccino aufkam, teilten wir uns auf, so dass einige weiter in das Klettergebiet Arcadio fuhren. Nach einiger Suche nach geeigneten Routen gingen Lars und Patrick noch zwei Routen bevor dann wieder Regen und vor allem die Dunkelheit einsetzten.
Dienstag hatten wir uns dann einmal etwas Längeres vorgenommen: In der Surtana warteten die Paradiso und die Sound of silence (beide im 6. Grad) auf uns. Nach einem gut einstündigen Zustieg und einer längeren Suche nach den Routen stiegen Anika und Lars die erste Seillänge vor und stellten gleich fest, dass die Routen doch schwerer waren als im Klettergarten. Lars „verirrte“ sich zudem in eine 7er Route, und da sehr dunkle Wolken aufkamen beließen wir es dabei und zogen ab. Da es aber noch früh am Nachmittag war, zog es uns noch in den Klettergarten La Poltrona. Ein paar Routen gingen noch, dann war es wieder dunkel.
Für Mittwoch hatten wir uns etwas Besonderes ausgeguckt: Bei dem örtlichen Bergführer Antonio buchten wir eine Exkursion. Er brachte uns mit seinem Jeep von Golgo (bei Baunei) – wie mir schien – über die halbe Insel nach Ololbissi. Nach mehreren, auch überhängenden, Abseilstelle mit tollem Meerblick, einem Höhlendurchstieg und einer kleinen Querung direkt an der Kante der Klippen oberhalb des Meeres landeten wir nach der letzten Abseilstelle direkt vor der Tropfsteinhöhle Grotta del fico. Gigantisch. Eine sehr lange Höhle mit vielen Stalagmiten und Stalaktiten. Die Höhle wurde erst vor gut zehn Jahren touristisch erschlossen, der Zugang erfolgt nur per Boot oder per abseilen. Auf der Rückfahrt nach Santa Maria direkt an der Küste entlang zeigte uns Antonio noch einige schöne Badestellen in einsamen Buchten und führte uns auch an dem Ziel unseres letzten Urlaubstages vorbei: Der Goloritze.
Donnerstag sah es morgens wieder nach Regen aus und so suchten wir uns etwas „Überdachtes“ als Kletterziel: Biddiriscottai, eine Art Grotte direkt am Meer. Hier waren die Routen schon etwas schmierig, aber das Klettern direkt am Meer und die Sonne, die dann hervorkam und aus allen Knopflöchern strahlte, entsch ädigten dafür.
Am Freitag fuhren wir noch einmal nach Baunei, um von dort aus die knapp einstündige Wanderung zur Goloritze anzutreten. Die Sonne gab alles und so hatten wir schon auf dem Weg dorthin einen tollen Blick auf die Felsnadel mit dem Meer im Hintergrund. Angekommen, wurde sofort das Kletterzeug angerödelt und Lars, Patrick, Anika und Beate stiegen in die Easy Gymnopedie ein, in der Lars alle fünf Seillängen im 6. und auch oberen 7. Grad vorgestiegen ist. Die vier schafften es dann auch gerade bis zur Dunkelheit wieder auf den Boden und so machten wir uns im Dunkeln auf den Rückweg. Gut 1,5 Stunden dauerte der Rückweg, und die Autofahrt zum Rifugio dauerte auch noch einmal eine Stunde. Nach einem tollen Tag konnten wir noch einmal das leckere Essen von Angelo genießen.
Am Samstag mussten wir dann den Rückflug antreten. Nachmittags landeten wir bei 15 Grad in Köln, so dass der Unterschied zu den letzten Tagen in der warmen Sonne nicht zu groß war. Ein toller Urlaub, der nach mehr schmeckt und bestimmt nicht der letzte auf Sardinien war. Das nächste Mal allerdings sicher schon im Oktober, denn im November wird es schon sehr früh dunkel, das schränkt die Aktivit äten doch etwas ein.
Claudia
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