Transalp Garmisch – Gardasee August 2010

Anruf beim Radkollegen
Ja Tach. Und, alles klar? Jo, muß ja. Nee, wollte mich nur eben zurückmelden. Ja, war schön. Wetter? Ja, hat gepaßt. Meist haben wir kurz vor Schluß immer unseren täglichen Schauer abgekriegt, ging aber. Dafür, daß erst Dauerregen angesagt war, war es in Ordnung. Und nach Süden wurde es immer besser. Die letzte Nacht in Torbole haben wir bei offenem Fenster auf der Bettdecke gelegen, morgens bei 26 Grad los, mittags in Bayern bei 32 Grad und Sonne ins Auto, in Hessen hat’s dann angefangen zu regnen, und in Hildesheim 19 Grad und Regen. Super. Norddeutscher Sommer. Ja, kannste vergessen. Naja. Garmisch. Und dann zum Gardasee.
Ja so 450 Kilometer, sieben Tage, also nicht so schlimm. Ja, Höhenmeter hatten wir auch, so elftausend glaube ich. Also in Wallgau sind wir los, an Garmisch vorbei, zum Eibsee, Fernpaß, das war da runter sogar schöner als man von der Paßstraße aus denkt, ging durch den Torbogen vom Schloß am Fernsteinsee durch, runter nach Nassereith und Imst. Nächsten Tag weiter den Inn hoch, Via Claudia nach Landeck, da kurz rechts hoch nach Ladis und Serfaus und wieder runter ins Tal. Sind wir an einem Wegweiser vorbeigerauscht, war Gabi nicht so begeistert, aber…
Ja, unser Guide, total klasse, wir hatten ja zwei, waren ja zwanzig Mann, also, zwei Mädels auch dabei, und zwei Guides, konnteste jeden Tag die schwere oder die ganz schwere Tour fahren. Und Berny, der andere Guide, war auch total nett, ein Downhiller, Wahnsinn wie man fahren kann wenn man’s kann. Nö, meist bin ich die leichtere gefahren, halt mit Gabi. Naja, jedenfalls haben wir dadurch noch einen schönen Trail gefunden, sonst wär’s langweilig Straße runtergegangen. Und in Pfunds übernachtet. Da kam als erstes der Wirt aus dem Hotel gelaufen, mit nem Eimer Bürsten, und wir mußten uns alle am Brunnen die Schuhe putzen, daß wir ihm nicht das Hotel vollkrümeln. Vor allem die Profilsohle! War schon seltsam. Aber gut, sonst müßte er gleich hinter uns herputzen.
Nächsten Tag weiter das Inntal hoch bis Sur En, ins Val d’Uina, kennste eh. Ja, immer wieder toll, der Steig da durch die Schlucht. Wahnsinn. Auf der Uina Dadaint hatten wir Pause gemacht, sollten wir uns Wasser unten aus dem Brunnen holen. Ja, da saßen die Enten drinne. Ging aber. Sesvennahütte eingekehrt, dann diese steile Rampe runter und ins Vinschgau, und gleich wieder rechts ab ins Münstertal. Haben wir wieder im Schweizerhof übernachtet, wo wir letztes Jahr auch waren, mit dem altehrwürdigen Speisesaal und dem tollen Menü. Ja, total nett. Da haben wir auch Wäscheservice gehabt, am nächsten Morgen hatten sie unsere Sachen ordentlich zusammengelegt in der Bar ausgebreitet, die Radhosen alle schön aufgehängt, sah aus wie im Radladen.
Den Tag bin ich mal die schwere Tour gefahren, die leichte ging durchs Val Mora. Wir sind über den Umbrail, wie letztes Jahr, und Bocchetta di Forcola. Gigantisch. Tolle Fotos gemacht. Ja, wieder die tolle Militärstraße runter, da rüber sind wir aber nicht untenrum gefahren, sondern den oberen Weg. Bißchen zu schieben, klar, aber auch schön. Und dann da die alte Straße runter, Kurve an Kurve, ein Traum. Und dann diesen ausgesetzten Trail den Felsriegel runter. Hatte mich letztes Mal Gitta ja gerade in der einzigen Kehre geknipst die ich gefahren bin, was auch im Katalog ist, aber diesmal bin ich ein paar mehr Kehren gefahren. Super. Na dann runter nach Bormio und noch eben Straße hoch nach St. Caterina, zu Roberto.
Nächsten Tag Gavia, Straße hoch. Die schwere Gruppe hat sich das abgekürzt, sind ein Stück mit der Seilbahn hoch, so habense 600 Meter gespart, war eh ein langer Tag. Aber das ist ja unsportlich. Wir sind anständig gefahren, Transalp rotpunkt sozusagen, nichts geschummelt. Jaja, Lars war mit. Nee, kein Mißgeschick diesmal, nichts passiert. Ach nee, stimmt nicht, am letzten Tag hat ihn irgendein Vieh in den Hintern gestochen, wurde ordentlich dick. Aber da war Gabi mit ihm in der Apotheke, deswegen habe ich’s vergessen, wenn ich mal nicht selber mit ihm los muß. Nee also Gavia, zwar blöd auf der Straße mit dem Verkehr, aber landschaftlich toll, schön den Cevedale gesehen, in der Ecke wollen wir nächstes Jahr skifahren.
Dann sind wir noch die Montozzo-Scharte gefahren, Wahnsinn. Ist schon lang, aber ein Wahnsinns-Trail da runter. Auch viel zu fahren, sogar für mich. Und die Landschaft ist toll. Blöd war nur, ich wollte ordentlich knipsen, aber ich bin eh schon der lahmste, dann sind die anderen natürlich gleich weg, und ich habe nur Landschaft und keine Radler zum Knipsen. Nee, aber sonst total klasse. Berny hat unten mal gefragt wer denn nicht gestürzt ist, da haben sich nicht viele gemeldet. Ich schon! Bei mir hatte sich nur mal die Kette verklemmt. Nee, Rad hat gut gehalten, diesmal nicht so wie in den Abruzzen nach sieben Kilometern Schluß. Platten hatten wir einige, eine Kette gerissen, aber nicht größeres, glaube ich. Auch keine ernsthaften Stürze. Ja also die Abfahrt schon toll, aber puh, ganz schön lang der Trail. Hätte wegen mir auch eher auf Straße gehen können.
Die Nacht dann in Dimaro, und dann an der Brenta lang, Madonna di Campiglio, da hat Lars mal unsere Triathleten versägt, hähä, der Andi war sauer! Den habe ich sogar auch noch gekriegt! Val d’Agola hoch zum See, total schön, da haben wir lange Pause gemacht, mit Picknick. Ooh, Käse, Schüttelbrot, Mortadella und ne Dose Bier, lecker, und auch mal in den See gehüpft, war ganz schön kalt. Dann da die Tragepassage zum Paß, da kommste ja auf die Wiese wo Klemens auch schon von geschwärmt hat, ne grüne Wiese mitten in einem riesigen Kessel, die Brenta drumrum, gigantisch. Ja dann drüben runter, haben wir wieder unseren Schauer abgekriegt, und dann haben wir in ner Villa übernachtet. Richtiges Schloß, Rosenbeete, die Kellner mit zu großem Anzug und Fliege, Speisesaal im Turm mit Kronleuchtern und Stuck, und wir Radler mittendrin. Das war schon irre. Haben wir noch lange draußen im Garten gesessen.
Letzte Etappe war kurz, war ganz gut, ich war ein bißchen erkältet, da ging nicht viel. Sind wir rüber nach Torbole, nee mal nicht nach Riva, und eigentlich wollten wir ja auch nach Arco, pro forma noch kurz klettern, daß wir sagen können, wir sind zum Klettern an den Lago geradelt, nee aber so sind wir schön in Torbole angekommen, schön am Strand, auch mal reingehopst, einen Spritz getrunken, richtig nett. Lars war auch völlig begeistert, war ja seine erste Transalp, nächstes Jahr will er gleich wieder. Müssen wir sehen welche Tour wir fahren müssen, daß wir wieder mit Gabi… Nee, waren überhaupt viele Transalp-Anfänger dabei, war schön zu sehen wie die sich gefreut haben. Ich als alter Hase bin da ja fast schon abgestumpft. Ist schon ne tolle Sache.
Ja nee, gut, ich muß auch… sehen wir uns? Zeitfahren? Ja, ich wollte noch was fürs Internetz schreiben, keine Ahnung was. Nee, dann mach erstmal gut, bis denn!
- Alpspitze und Höllental.
- Schloß Fernstein Tordurchfahrt
- über Hochgallmigg
- Uina Dadaint Brunnen
- Uina-Schlucht
- Uina-Schlucht
- Schleis Tom entspannt
- Umbrail
- zur Bocchetta di Forcola Paßstraße
- Bocchetta di Forcola Flugstunde
- Pedenolostraße
- Pedenolostraße
- Gaviastraße
- Montozzoscharte
- Lago Val Agola Picknickplatz
- Brentawiese
- Villa di Campo
- Villa di Campo
- Vigo Lomaso
- Val di Lomasone
- Croce di Bondiga
- Torbole Ente mit Gardasee
- Torbole Hotelzimmer Radlager
- Torbole nachts am Hafen
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