Das Oberrothorn, mit 3415m der höchste Wanderberg Europas sollte heute unser Ziel sein. Toll, wir waren dort oben! Aber Spaß hat es nicht wirklich gemacht. Die Tour begann mit einer Bahnfahrt durch einen Bergtunnel, ähnlich einer U-Bahn, die ganz für den Massenanfall des Skitourismus ausgelegt ist. Dann mit der Seilbahn weiter hinauf bis zur Sunnegga, Blauherd und Unterrothorn Station. Mit uns fuhren zahlreiche Mountainbiker, Gleitschirmspringer und, neu für mich, Menschen die mit einer Art Kettcar mit dicken Reifen die Bergwege hinabrasen. Für die Zeiten, in denen es möglicherweise keinen Schnee mehr geben wird, ist also gesorgt. Wir aber gehen wandern. Kraxeln heute durch loses Gestein, durch Schotter, braun und grau, wenig grün, wenn auch vereinzelte Blümchen sich durchs Gestein quälen. Die Aussicht auf viele Viertausender, es sollen wohl 38 sein, ist zwar beeindruckend und versöhnt mit dem steilen Aufstieg, aber die Landschaft vor unseren Füßen hat etwas Deprimierendes. Der Abstieg zur Fluealp bietet ebenfalls nur Schotter. Wir genießen hier auf der Terrasse Kuchen und Sonne und wandern getröstet den wunderschönen Panoramaweg rund um den Stellisee entlang, mit stets nun schon vertrautem Blick auf das Matterhorn.